Logistik im Einzelhandel

In Bewegung bleiben

Von Jens Bartels · 2018

Die stetig wachsende Zahl an Online-Bestellungen und steigende Kundenanforderungen setzt Logistikdienstleister zunehmend unter Druck. Um künftig erfolgreich zu sein, bedarf es neuer und intelligenter Verteil-Konzepte. Zugleich rückt die digitale Vernetzung aller Beteiligten und Prozesse in den Fokus der Verantwortlichen.

Lieferanten entladen Pakete aus einem Minibus. Thema Logistik im Einzelhandel

Die Logistik steht im digitalen Zeitalter vor neuen Herausforderungen. Ein Grund dafür ist die starke Zunahme der Einkäufe über das Internet. Kunden bestellen Produkte immer häufiger online und wünschen sich eine möglichst schnelle Lieferung der georderten Ware. Zugleich setzen sie rund um die Paketlieferung auf ein intelligent vernetztes Serviceangebot. Diese Entwicklung zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftsprüfer von PwC. Danach erachten 90 Prozent der Konsumenten die Sendungsverfolgung und 72 Prozent die Zeitfensterbelieferung für sehr wichtig. Sie erwarten Services wie Kundensupport in Echtzeit und das über alle digitalen Kanäle hinweg. 61 Prozent der Befragten achten zudem auf einen umweltfreundlichen Transport. Darüber hinaus wächst in der Branche die Komplexität der Belieferung. „Neue Produkte wie gekühlte Lebensmittel stellen hohe Anforderungen an die Logistik“, sagt Dietmar Prümm, Leiter Transport & Logistik bei PwC. „Es wird noch enger und zeitkritischer auf der letzten Meile.“

Grafik mit Umfrage: Wie häufig nutzen Sie eine der folgenden Lieferoptionen? Quelle: idealo, 2018
Quelle: idealo, 2018

Logistik im Einzelhandel: Bunter Strauß an Zustellideen

Entsprechend geht es für die Logistikdienstleister darum, die Weichen für intelligente Lösungen im Rahmen des innerstädtischen Waren- und Lieferverkehrs schon heute zu stellen. So werden etwa mit Blick auf die Übergabe der Lieferung eine Vielzahl neuer Strategien getestet. Dazu zählt der Einsatz autonomer Logistiksysteme wie Drohnen oder Zustellroboter, aber auch die Nutzung von Paketboxen, die Kofferraumzustellung oder die Abholung der Päckchen auf dem Arbeitsweg an Nahverkehrsschnittstellen. Parallel dazu wird künftig ein enges Netz an Umschlagdepots benötigt. Diese kleinen Geschäfte oder Lagerräume machen eine nachhaltige Verteilung von Paketen durch umweltfreundliche Fahrzeuge wie zum Beispiel elektrisch betriebene Lastenfahrräder oder Elektro-Kleinmobile in Innenstädten erst möglich.

Es wird noch enger und zeitkritischer auf der letzten Meile.

Insgesamt wünschen sich schon heute viele Unternehmen wie auch Kunden, die tägliche Zustellung von Produkten und Lieferungen mithilfe umweltfreundlicher Fahrzeuge zu erledigen. Aber es gibt bislang kaum entwickelte Lösungen in diesem Bereich, zeitnah diese neuen Technologien auch in den Fuhrpark zu integrieren. Dabei besteht für Elektrofahrzeuge in der Logistik ein prädestiniertes Einsatzfeld, denn die Fahrzeuge haben überschaubare tägliche Laufleistungen und legen bekannte Strecken zurück.

Digitale Lösungen finden 

Eine weitere wichtige Stellschraube bei dem Ziel, die wachsende Zahl von Waren zu bewältigen, ist das Vorantreiben der Digitalisierung. Grundsätzlich gilt: Nur durch eine digitale Vernetzung aller Beteiligten und Prozesse – vom Auftragseingang über das Warenverteilzentrum bis hin zur Übergabe eines Päckchens an den Kunden – wird ein Geschäftsmodell auch in Zukunft erfolgreich sein. Viele Experten erwarten für die nächsten Jahre, dass sich beispielsweise Datenbrillen immer weiter verbreiten und die Beschäftigten in der Logistik unterstützen. Zugleich sind sich die Fachleute sicher, dass selbstlernende Systeme viele Aufgaben in der Logistik übernehmen werden, etwa die Planung der besten Route oder das Auslösen von Bestellvorgängen.

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