Point of Sale

Treffpunkt Kassenterminal

Von Karl-Heinz Möller · 2019

Alle Wege im Handel führen zur Kasse. Dort biegt der Weg durch das Sortiment aus der Sicht des Kunden auf die Zielgrade. Aus der Perspektive des Händlers findet hier sein Geschäftsmodell die Erfüllung. Kein Ort ist daher wichtiger als diese Station.

Ein Mann steht mit seinem Einkaufswagen an der Kasse; am Point of Sale.
Foto: iStock/Sergei Gnatiuk

Um die gestiegenen Anforderungen der permanent vernetzten Kunden zu erfüllen, definieren Einzelhändler in einem revolvierenden Rhythmus die Rolle und Funktionen ihres Ladengeschäfts immer wieder neu. In diesem Kontext erfährt kein zweiter Bereich im stationären Handel mehr grundlegende Veränderungen als der Point of Sale.

Die volle Aufmerksamkeit gehört diesem Ort. Ist der Kunde auf seiner Customer Journey dort angekommen, muss es dem Händler gelingen, den Entscheidungsprozess für ein Produkt positiv und auf einem hohen emotionalen Niveau zum einem positiven Ende zu führen. Scheitern im Onlinehandel laut zahlreichen Studien die meisten Käufe im Checkout-Modus, weil die Kriterien oft zu unpräzise und kompliziert sind, hat der Unternehmer im stationären Handel vielfältige Eingriffsmöglichkeiten bis hin zum persönlichen Kontakt.

Point of Sale: Emotionen bis an das Ende des Kaufprozesses hoch halten

Dem Kunden muss es Spaß bringen, seine Ware an der Kasse zu bezahlen. Hier vollzieht sich juristisch Einigung und Übergabe und entsprechend erlebnisorientiert wird dies in gut organisierten Geschäften zelebriert. Nicht der Zahlvorgang für sich steht im Mittelpunkt sondern der Übergang des gekauften Produktes in die Hände des Kunden. In der logischen Fortsetzung der Customer Journey wird das Bezahlen nicht länger ein separater Schritt im Prozess sein, sondern vielmehr ein nahtlos integrierter Teil des Einkaufserlebnisses. 

Die Nutzung neuester Technologien – insbesondere bei der Bezahlung – wird ein wesentliches Element bei der Neudefinition des Einkaufserlebnisses im stationären Handel sein. Das Zahlen per Karte und Smartphone ist-  wenn nicht schon selbstverständlich – auf dem Vormarsch und hat sich etabliert. Darüber hinaus sind die Kassensysteme mittlerweile so komfortabel, dass die Abwicklung im stationären Handel den Kunden- und Warenflow kaum noch stoppt.

Hinsichtlich der Kosten bleibt die Barzahlung nach wie vor interessant. In einer Studie des Retail Instituts EHI im Auftrage der Bundesbank werden 410 Milliarden Euro Umsatz im stationären Einzelhandel pro Jahr in über 20 Milliarden Kassiervorgängen vereinnahmt. Der Barumsatz davon beträgt 210 Milliarden Euro und setzt sich aus 15,6 Milliarden Barzahlungsvorgängen zusammen. Laut Berechnungen der Autoren kostet jede Barzahlung im Durchschnitt 24 Cent und dauert 22 Sekunden. „Barzahlungen sind derzeit noch transaktionsbezogen für den Handel die kostengünstigste Zahlungsvariante. Umsatzbezogen kehrt sich das Verhältnis um“, kommentiert Frank Horst, Autor der Studie „Kosten der Bargeldzahlung im Einzelhandel“.

Die Dauer eines Zahlungsvorganges an der Kasse stellt den größten Kostenfaktor bei Barzahlungen dar. Der durchschnittlichen Dauer einer Barzahlung von 22 Sekunden stehen die einer Zahlung per Karte und PIN von rund 29 Sekunden, Zahlung per Karte und Unterschrift von zirka 39 Sekunden gegenüber. Allerdings: NFC-Zahlungen (kontaktlos) konnten wegen der noch geringen Verbreitung zum Erhebungszeitpunkt nur wenig gemessen und dementsprechend nicht berücksichtigt werden. Diese Methode dürfte die Dauer der Kartenzahlung verkürzen.

Die klassische Kasse wird ersetzt durch vernetzte Hochleistungscomputer

Die Dauer einer Barzahlung steigt mit zunehmender Betragshöhe nahezu linear an. Kleinbeträge unter zehn Euro dauern im Schnitt nur knapp 18 Sekunden, während Beträge von 50 bis 100 Euro schon über 32 Sekunden benötigen. Ein anderer Aspekt rückt mit der sogenannten Cash-Back-Methode in den Fokus. Händler können die Ausdünnung der Filialnetze von Banken und Sparkassen nutzen und Verbrauchern Geldauszahlungen anbieten. Brancheninsider schätzen, dass für viele Käufer dieser Service ein zusätzliches Argument für die Wahl der Einkaufsstätte sein könnte.  

Bei der Auswahl des Kassensystems kommt es auf den Verwendungszweck an. Eine kleine Boutique dürfte andere Ansprüche haben als ein Supermarkt. Als besonders leistungsfähig gelten sogenannte Point-Of-Sale-Kassen. Sie sind Teil eines Warenwirtschaftssystems und verfügen über Scanner, Kartenterminals und Recherchesysteme und Dokumentationseinheit.

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