Datenanalyse

Vernetzte Einkaufswelten

Von Grete Mergenthaler · 2019

Ohne eine digitale Erfassung und Verarbeitung von Daten ist der Handel kaum noch denkbar. Produkte und Dienstleistungen werden systematisch gefiltert, gespeichert und verarbeitet. EDV-Systeme verfolgen und analysieren automatisch alle Informationen zum Warenbestand und dessen Veränderungen vom Lager bis zum Verkauf.

Mann mit Handy in der Hand vor Tablet und Computer. Thema: digitale Erfassung von Daten
Foto: iStock/everthingpossible

Kaum ein Handelsgeschäft kommt heute noch ohne ein Warenwirtschaftssystem aus. Integrierte Konzepte nehmen am Wareneingang die Lieferungen auf und speichern alle Daten inklusive Titel, Sortiment, Artikelnummer, Einkaufs- und Verkaufspreis, Standort und anderes mehr. Mit dieser Datenbank sind beispielsweise alle Arbeitsplätze, Terminals, Verkaufsstände, Kassen sowie mobile Geräte verbunden. Eine Selektion der Daten zum Warenangebot und den Verkaufspreisen wird über die Website für Kunden sichtbar.

Aktuelle Verkaufsdaten erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit 

Intern sind die vorhandenen Softwaremodule eng verzahnt mit dem Rechnungswesen. Von der Buchführung bis zur Bilanz stehen dem Management jederzeit relevante Zahlen zur Verfügung, die eine schnelle Reaktion auf Marktchancen ermöglichen. Umsatz, Kosten und Gewinn können tagesaktuell abgerufen werden. Systemlösungen sind sowohl auf den stationären Handel zugeschnitten als auch für Onlineshops oder gleich für beide Geschäftsmodelle einsetzbar. Im Handel kommt es auf maximale Flexibilität des Shopsystems an, um Kundenwünsche schnell und bequem zu befriedigen. Intuitive Bedienung mit komfortabler Produktsuche sowie ein perfektes Einkaufserlebnis auf mobilen Endgeräten sind das erklärte Ziel.

Auch Hersteller selbst bauen mit indirekten Vertriebskonzepten zusätzliche Vertriebskanäle über Endkunden-Webshops auf. Verschiedene Produzenten und Händler unterschiedlicher Fertigungsstufen können sich einen digitalen Marktplatz schaffen und die Geschäfte auf einer ganzheitlichen E-Commerce-Plattform zusammenführen. Die technische Herausforderung besteht in der nahtlosen Integration heterogener Systemlandschaften und Datenstrukturen auf einer Ebene. Händler stärken damit ihre Präsenz und erweitern ihren Kundenkreis, indem sie zum nächstgelegenen Fachhändler weiterleiten, der ein gesuchtes Produkt vorrätig hat („Drive-to-Retail“).

Kundendaten sind besonders sensibel zu behandeln

Im Zusammenhang mit Kundendaten sind die Aspekte der Datensicherheit und deren Nutzung ein hochsensibler Bereich. Denn: Der Handel und Verkauf von Daten ist ein lukratives Geschäft. Die so verteilten Daten werden vor allem für das Direktmarketing eingesetzt. Daher werden Daten oft als das Öl des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Datenhandel ist zwar generell unter strengen Vorgaben erlaubt (EU-DSGVO), wobei personenbezogene Informationen aber besonders sensibel zu handhaben sind. Nicht in jedem Fall bedarf es der Zustimmung des Betroffenen zum Datenhandel. Oft verbergen sich Berechtigungen in den Datenschutzerklärungen, die unbedarfte Nutzer schnell mal akzeptieren.

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